Ungarisches Institut München / Müncheni Magyar Intézet

 

RGW-Verträge, Freundschafts- und Wirtschaftsabkommen der UdSSR, Griechenlands, Österreichs und Jugoslawiens mit den Satellitenstaaten im östlichen Europa. Abkommen innerhalb der Staatenwelt des „Ostblocks“ zwischen 1945-1990.

Zwischen 1944/1945 und 1989/1991 standen die Staaten Ostmitteleuropas und zum Teil auch des südöstlichen Europa unter der Herrschaft der Sowjetunion, die diese Gebiete im verlauf des 2. Weltkrieges dauerhaft besetzen konnte. Das implementierte neue totalitäre kommunistische System trat nun an die Stelle der verschiedenen faschistischen beziehungsweise nationalsozialistischen Regime. In allen wesentlichen Politikbereichen dominierte Moskau seine Satellitenstaaten. Ein Kennzeichen dafür war etwa die berühmte Breschnew Doktrin aus dem Jahre 1968 in dem die eingeschränkte Souveränität der sogenannten Blockstaaten – also die Tschechoslowakei, Polen, Ungarn, DDR, Rumänien und Bulgarien festgeschrieben wurde.

Die Gleichschaltung der Gesellschaften nach sowjetischen Vorbildern erfolgte bald nach 1945. Wiederstand dagegen wurde 1944-1948 und in den antikommunistischen Aufstandsbewegungen 1953 (DDR), 1956 (Ungarn, Polen), 1968 (Tschechoslowakei), 1970 (Polen), 1980/1981 (Polen) überall brutal unterdrückt. Moskau versuchte durch eine intensive ökonomische Vernetzung der Blockstaaten untereinander und mit der Sowjetunion selbst einen stabilen, einheitlichen Wirtschaftsraum zu kreieren, der dem Westen ebenbürtig sein sollte. In dieser sehr umfangreichen Quellensammlung finden sich somit zunächst einmal die zentralen Freundschafts-, Bündnis- und Handelsverträge innerhalb der Warschauer Pakt Staaten und des RGW. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive fällt etwa ihre spezifische stets gleiche Formelhaftigkeit auf. Die Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten in Ostmitteleuropa hatten im Verlauf der 1950er und 1960er besondere Beziehungen zu einigen benachbarten Staaten im südöstlichen und ostmitteleuropäischen Raum geknüpft. Eine Reihe von wirtschaftlichen und politischen Abkommen bestanden zu Jugoslawien, Albanien, Österreich, Finnland, sowie phasenweise zu dem NATO Mitglied Griechenland. In dieser Quellensammlung befinden sich etwa Abkommen wie der Staatsvertrag von Österreich aus dem Jahr 1955 oder Dokumente zur Sonderrolle Jugoslawiens im südöstlichen Europa nach 1948.

(Meinolf Arens)

 

Seiten zuletzt aktualisiert am: 3.5.2005

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